Ich lese viel und gerne. Sobald ich mich für ein Buch entschieden habe, lese ich es bis zum Ende. Sei es noch so zäh. Weder überspringe langweilige Seiten noch blättere ich das Buch neugierig von hinten nach vorne durch bevor ich mit dem Lesen beginne.
Nun hänge ich aber seit langem wieder mal an einem Werk fest, das nicht aus Zeitgründen in einem sehr bescheidenen Tempo vorwärts geht, sondern aus Demut vor dem Inhalt. Ich blättere vor, zurück, drücke mich vor den darin enthaltenen Aufgaben, lege es weg und nehme es etwas später wieder in Angriff. Seit Monaten.
199 Fragen vom Michael Kurth Curtis. Das sind 199 Fragen an Dich und Dein Leben.
Immer wieder fesselt mich die eine oder andere Frage. Ich beantworte ich sie erst oberflächlich und beginne dann, die Frage ganz nah an mich ranzulassen. Ich denke tagelang, auf einer viel tieferen Ebene, darüber nach. Je mehr ich mich auf die Frage und deren möglicher Bedeutung fixiere, je öfter gerate ich folgend in Alltagssituationen, in denen mir mein Verhalten unstimmig erscheint. Mit meinen Grundwerten nicht vereinbar. Oft eröffnet sich nach Tagen oder Wochen eine schmerzhafte Tiefe die sehr viel Erkenntnis und Grundlage zur Veränderung schafft.
«Bis wir uns das Unbewusste bewusst machen, wird es unser Leben lenken und wir werden es Schicksal nennen.»
Jedem, der sich nicht sicher ist, ob er sich manchmal einfach nur die falschen Fragen stellt, empfehle ich dieses Buch von ganzen Herzen.
Und übrigens: Ich habe das Buch, nur anhand des Titels, einem meiner Herzmenschen geschenkt. Ohne es zuvor gelesen zu haben. Genau diese Person hat mich ein paar Monate später mit demselben Buch als Geschenk beglückt. Ob als Retourkutsche oder Dankeschön….ich weiss es nicht.
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